Regeneratives Bauen – der nächste Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit Ein neuer Podcast von Werner Sobek erläutert die Bedeutung des Regenerativen Bauens und zeigt den Weg in die Baupraxis auf. Im April 2021 endet ein großes EU-Forschungsprojekt zum Regenerativen Bauen. Unter Beteiligung von Werner Sobek wurden hierbei neue Ansätze für die Baupraxis erarbeitet, mit denen sich auch der neue Podcast der Reihe „Zukunft bauen“ befasst. Der Podcast ist erhältlich unter: spotify, apple, soundcloud Das Bauwesen ist für mehr als die Hälfte des Ressourcenverbrauchs und des Müllaufkommens weltweit verantwortlich. Eine Erkenntnis, die mittlerweile selbst so große Branchentreffs wie die BAU in München dominiert. Ein Umdenken hat begonnen, und an vielen Stellen wird fieberhaft nach Lösungen gesucht, wie wir anders und besser bauen können. Eine neue Antwort auf diese Frage bietet das Konzept des Regenerativen Bauens. Dieser tiefgreifende Lösungsansatz wurde im Rahmen eines 4-jährigen EU-Projekts unter Beteiligung von Werner Sobek erarbeitet und bietet handfeste Ansätze für die Baupraxis. Mit einer Schule und einer experimentellen Wohneinheit stellt das Unternehmen bereits realisierte Projekte vor und begleitet Bauherren und Institutionen auf dem Weg in die Umsetzung. In einem neuen Podcast erläutert die Projektleiterin von Werner Sobek, Giulia Peretti, das Konzept und erklärt, wie es bereits heute in der Praxis angewandt werden kann.   Das Ziel des EU-Forschungsvorhabens war es, internationale Kompetenzen zu bündeln und konkrete Lösungen für die gebaute Umwelt von morgen zu entwickeln. Der Projektname RESTORE steht für „REthinking Sustainability TOwards a Regenerative Economy”. Zu den beteiligten Forschern zählten u.a. Werner Sobek mit Giulia Peretti, Architektin und Teamleiterin Bauphysik und Nachhaltigkeit bei Werner Sobek. Regeneratives Bauen kompensiert den Ressourcenverbrauch Regeneratives Bauen wird im Rahmen des Projekts ausdrücklich vom nachhaltigen Bauen abgegrenzt, weil es tiefer greift. „Es geht darum, nicht nur Ressourcen einsparen und den negativen Effekt zu minimieren, sondern Ressourcen wiederherzustellen, die durch menschliches Handeln zerstört wurden. Es geht um die Sanierung der Schäden der Vergangenheit und eine Verbesserung der Ökosysteme“, erläutert Giulia Peretti, die bei RESTORE eine Forschungsgruppe zur Umsetzung von regenerativen Prinzipien auf der Baustelle und im Gebäudebetrieb leitete. Um die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken, hat die Architektin mit ihrer Gruppe einen regenerativen Ansatz zu Themen wie CO2 Emissionen, Kreislaufwirtschaft, klimaangepasstes Bauen und Biodiversität über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes entwickelt. Ein breiter Fokus Ein regenerativer Ansatz im Bauwesen bedeutet, dass die Gebäude als Impulsgeber für positive Effekte im Umkreis fungieren. Dies erfolgt beispielsweise durch die Überproduktion von Energie, damit andere Einheiten mitversorgt werden können. Auch die Selbstproduktion von Lebensmitteln und die Wiederauffüllung von Grundwassersystemen zählen dazu, ebenso die Wiederherstellung von zerstörten Ökosystemen und der Erhalt der Biodiversität. Es sind nicht immer neue Strategien, jedoch werden sie im Regenerativen Bauen in ein umfassendes Konzept integriert. Die Innovation entsteht durch die gezielte Kombination eines ganzen Maßnahmenbündels. „Nicht nur die energetische Performance wird in den Fokus genommen, sondern der weitere Blick auf den jeweiligen Standort, Ökologie und Gesellschaft“, erläutert die Expertin. Wohlbefinden in der gebauten Umwelt Auch Gesundheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden fließen als weiche Parameter in das Konzept des regenerativen Bauens ein. Im Fokus der Planung stand beim Zinzendorf Gymnasium das Raumklima beziehungsweise die Luftqualität. Eingebaut wurden ausschließlich geprüfte und kontrollierte schadstofffreie und emissionsarme Materialien. Lehrer und Schüler sprechen tatsächlich davon, dass man die gute Luft riechen könne, so Giulia Peretti: „Das ist ein gutes Feed-back für uns!“ Ein anderes Konzept entwickelte Werner Sobek zusammen mit Dirk E. Hebel und Felix Heise, beide vom Karlsruher Institut für Technologie KIT, bei der Planung der experimentellen Wohneinheit „Urban Mining & Recycling“ (UMAR), die im Jahr 2018 auf dem Campus des schweizerischen Forschungsinstituts Empa eröffnet wurde und vollständig auf der Idee der Kreislaufwirtschaft basiert: ein aus Holz errichtetes und sortenrein aus wiederverwendbaren, wiederverwertbaren und kompostierbaren Materialien konstruiertes Wohnmodul. Da das Gebäude vollständig demontierbar ist, dient es als Rohstofflager und Materialbank für das Errichten anderen Gebäude. Auch das ist ein wichtiger Aspekt des Regenerativen Bauens. „Wir nutzen keine Primärrohstoffe, sondern wiederverwenden alte Materialien und erstellen daraus Materialien für die Zukunft“, erläutert Giulia Peretti.     Perspektiven aufzeigen Um das Regenerative Bauen zukunftsfähig und praxistauglich zu gestalten, werden bei Werner Sobek die unterschiedlichen Aspekte des regenerativen Bauens in internen Arbeitsgruppen untersucht, die sich die Themenkomplexe wie Kreislaufwirschaft oder Dekarbonisierung vornehmen. „Wir entwickeln die Themenfelder intensiv weiter und geben Perspektiven an die Hand, wie ein Gebäude nach den Kriterien des Regenerativen Bauens verwirklicht werden kann“, beschreibt die Architektin die Arbeitsweise von Werner Sobek. Stuttgart, im Februar 2021 Abdruck honorarfrei / Beleg erbeten Daten + Fakten COST steht für European Cooperation in Sciences & Technology Weitere Informationen zum RESTORE Projekt: Definition Die RESTORE-Aktion zielt auf einen Paradigmenwechsel hin zu regenerativer Nachhaltigkeit für neue und bestehende Gebäude ab. Sie fördert vorausschauendes Denken und multidisziplinäres Wissen, das zu Lösungen führt, die den Reichtum der Design-Kreativität zelebrieren und gleichzeitig die Erfahrung, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer innerhalb und außerhalb von Gebäuden verbessern, in Harmonie mit den städtischen Ökosystemen, und die Nutzer wieder mit der Natur verbinden. Ihr Ansprechpartner im Unternehmen: Dr. Frank Heinlein Tel.: +49(0)711 76 750-38 frank.heinlein@ wernersobek.com Ihre Ansprechpartnerin für journalistische Fragen: Heike Bering, bering*kopal, Büro für Kommunikation Tel. +49(0)711 7451 759-15 heike.bering@ bering-kopal.de 1 Regeneratives Bauen greift tief: Auch Gesundheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden fließen als weiche Parameter in das Konzept des Regenerativen Bauens ein. Im Fokus stand bei einem von Werner Sobek geplanten Schulgebäude (Zinzendorf Gymnasium) das Raumklima beziehungsweise die Luftqualität. Foto: Thomas Glaubitz 2 Mit dem Zinzendorf Gymnasium stellt Werner Sobek ein Projekt vor, das nach den Maßstäben des Regenerativen Bauens verwirklicht wurde. Foto: Thomas Glaubitz 3 Die experimentelle Wohneinheit „Urban Mining & Recycling“ basiert auf der Idee der Kreislaufwirtschaft. Dabei handelt es sich um ein aus Holz errichtetes und sortenrein aus wiederverwendbaren, wiederverwertbaren sowie kompostierbaren Materialien konstruiertes Wohnmodul. Entwickelt wurde das Modul von Werner Sobek zusammen mit Dirk E. Hebel und Felix Heise, beide vom Karlsruher Institut für Technologie KIT. Foto: Zooey Braun 4 Regenerativ zu bauen und zugleich eine ansprechende Architektur zu schaffen ist möglich, wie die Experimentaleinheit UMAR zeigt. Foto: Zooey Braun 1. 2. 3. 4. 5 Dieser zu 100 % wiederverwertete und wiederverwendbare Plattenwerkstoff aus Polyethylen kommt in der experimentellen Wohneinheit UMAR im Badezimmer zum Einsatz. Foto: René Müller 6 Das Wurzelwerk von Pilzen (Mycelium) und landwirtschaftliche Abfälle (z.B. Reste der Maispflanze) bilden die Ausgangsstoffe dieses Materials Mycofoam, das wie hier in der experimentellen Wohneinheit als Dämmstoff eingesetzt werden kann. Foto: René Müller 7 Das Tragwerk eines Gebäudes kann ebenso wie große Teile der Fassade aus unbehandeltem Holz konstruiert werden, das nach dem Rückbau wiederverwendet bzw. kompostiert wird. Die experimentelle Wohneinheit UMAR zeigt auf, wie das funktioniert. Rendering: Werner Sobek mit Dirk E. Hebel und Felix Heisel 8 Die Architektin Giulia Peretti ist Teamleiterin Bauphysik und Nachhaltigkeit bei Werner Sobek. Im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes hat sie in einer Arbeitsgruppe Konzepte dafür entwickelt, wie das Regenerative Bauen in die Praxis geführt werden kann. Foto: René Müller 5. 6. 7. 8. Über die Werner Sobek AG Das 1992 von Prof. Werner Sobek gegründete Unternehmen steht weltweit für Engineering, Design und Nachhaltigkeit. Werner Sobek hat Büros in Berlin, Buenos Aires, Dubai, Frankfurt, Hamburg, Istanbul, Moskau, New York, Stuttgart und Wien. Sie beschäftigt über 350 Mitarbeiter. Die Projekte, für die Werner Sobek verantwortlich zeichnet, überzeugen durch hochwertige Gestaltung auf der Basis von erstklassigem Engineering und ausgeklügelten Konzepten zur Minimierung von Energie- und Materialverbrauch. Das Unternehmen steht unter der Leitung von Roland Bechmann, Prof. Dr. Lucio Blandini, Stephen Hagenmayer und Prof. Dr. Thomas Winterstetter. Prof. Dr. Werner Sobek ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. weitere Informationen: https://www.wernersobek.com/