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10. Mai 2021

Im Zeichen der Handwerkskunst
In Rutesheim entstand nach Plänen von a+r Architekten das neue Branchenzentrum für Ausbau und Fassade.


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Das Branchenzentrum für Ausbau und Fassade befindet sich in einem sehr heterogenen Industriegebiet im Westen von Rutesheim, einer Kleinstadt zwischen Stuttgart und Pforzheim. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deDer Neubau aus der Feder von a+r Architekten formt eine repräsentative Einheit entlang der Straße. An den Eingangsbereich anschließend erstreckt sich Richtung Norden der sogenannte Marktplatz. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.dea+r Architekten entwarfen ein zeitgemäßes Gebäude, das mit seiner Form- und Farbwahl deutliche Anleihen an die klassische Moderne aufzeigt. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deAn der Fassade gut ablesbar sind die geschuppten Fensteröffnungen nach Norden, die den großen Tagungssaal gleichmäßig und blendfrei mit Tageslicht versorgen. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deAlle Nutzungseinheiten gruppieren sich um das großzügige, zentrale Atrium. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deIm Atrium fällt unweigerlich der Blick auf eine handwerkliche Meisterleistung: Hell leuchtend hebt sich hier eine skulpturale Wendeltreppe vor einer dunklen Wand ab. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.de„Die Umsetzung dieses Treppen-Schmuckstückes war nur machbar durch den Mut, die Motivation und die Ausführungskompetenz der Bauherren“, betont Florian Gruner, Projektleiter des Branchenzentrums und Mitglied der Geschäftsführung bei a+r Architekten. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deDie Qualität des Branchenzentrums für Ausbau und Fassade überzeugte jüngst die Jury des AIT-Awards 2020 „Best in Interior and Architecture“. Das Projekt wurde in der Kategorie Büro und Verwaltung ausgezeichnet. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deDas Branchenzentrum beherbergt auch 20 kompakte Hotelzimmer, von denen jedes anders gestaltet wurde. Grundsätzlich wurden am und im Gebäude nur Putze verwendet, die ökologisch und frei von Giftstoffen sind. Foto: Brigida González<br />BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte dieses Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.deLageplan Branchenzentrum für Ausbau und Fassade, Abbildung: a+r ArchitektenGrundriss EG Branchenzentrum für Ausbau und Fassade, Abbildung: a+r ArchitektenGrundriss 1. OG Branchenzentrum für Ausbau und Fassade, Abbildung: a+r ArchitektenLängsschnitt Branchenzentrum für Ausbau und Fassade, Abbildung: a+r Architekten

Über die vergangenen Jahrzehnte hat das Handwerk in Deutschland erfolgreich ein flächendeckendes Netz von überbetrieblichen Ausbildungsstätten aufgebaut. Ergänzend werden nun für die verschiedenen Gewerke nach dem sogenannten Leuchtturmprinzip Kompetenzzentren entwickelt, die übergeordnete Aufgaben übernehmen. In der baden-württembergischen Kleinstadt Rutesheim entstand nach diesem Grundsatz das neue Branchenzentrum für Ausbau und Fassade. Blickfänger im Atrium des zeitlos gestalteten Neubaus, entworfen von a+r Architekten aus Stuttgart/Tübingen, ist die skulpturale Wendeltreppe mit ihrer sehr hochwertigen Stuckoberfläche. Für jeden Besucher erleb- und fühlbar transportiert sie beispielhaft die hohe Handwerkskunst der Stuckateure.

Das neue Branchenzentrum beherbergt die Geschäftsstelle des Fachverbands der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg und das Kompetenzzentrum Ausbau und Fassade. Es übernimmt im Netzwerk der deutschlandweiten Kompetenzzentren die Aufgabengebiete Putz, Fassade, Wärmedämmung und Trockenbau. Die industrielle Entwicklung und die gestiegenen bautechnischen Anforderungen führen auch im Stuckateurhandwerk zu großen Veränderungen des Berufsbildes. Um diesen zu begegnen, reagieren der Verband und das Kompetenzzentrum mit vielfältigen Weiterbildungsangeboten, die auch im neuen Branchenzentrum stattfinden. „Hier ist ein neuer Ort mit besten räumlichen Voraussetzungen für unsere Unternehmer und Fachkräfte von heute und morgen zur beruflichen Qualifizierung entstanden. Ein Ort auch, an dem die Innovationen beschleunigt in den Markt transferieren werden“, sagte Rainer König, 1. Vorsitzender des Fachverbands der Stuckateure für Ausbau und Fassade Baden-Württemberg, bei der Eröffnung des Branchenzentrums.

Klare städtebauliche Position
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Die Vision eines Kompetenzzentrums trieb die Bauherren schon einige Jahre an. Im Jahr 2012 lobten sie schließlich einen Wettbewerb für einen Neubau aus, den a+r Architekten überzeugend mit dem 1. Preis gewannen. Bis die Bauarbeiten starten konnten, zog jedoch noch einige Zeit ins Land, da die Finanzierung erst gesichert werden musste. 2017 erfolgte schließlich der Spatenstich und im Sommer 2019 war der Neubau fertiggestellt. Das Branchenzentrum befindet sich in einem sehr heterogenen Industriegebiet im Westen von Rutesheim, einer Kleinstadt zwischen Stuttgart und Pforzheim. Im städtebaulichen Zusammenspiel mit den Bestandsgebäuden auf dem Baugrundstück, die Werkstätten und Ausbildungsflächen aufnehmen, formt der Neubau eine repräsentative Einheit entlang der Straße. An den Eingangsbereich anschließend erstreckt sich Richtung Norden der sogenannte Marktplatz. Dieser Außenbereich wird zum einen für Veranstaltungen genutzt, zum anderen sind hier Exponate ausgestellt, die die Vielfalt von Außenputzen und weiteren Materialien bei der Fassadengestaltung aufzeigen. Diese können für Demonstrationszwecke auch in das Gebäude geschoben werden.

Vielfältige Nutzungen in einem kompakten Gebäude
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a+r Architekten entwarfen ein zeitgemäßes Gebäude, das mit seiner Form- und Farbwahl deutliche Anleihen an die klassische Moderne aufzeigt. „Zeitlos, mit ruhiger Hand entworfen und in hoher Qualität ausgeführt“, so beschreibt Florian Gruner, Projektleiter des Branchenzentrums und Mitglied der Geschäftsführung bei a+r Architekten, die Gestaltungsintention für den Neubau. Der kompakte Baukörper beherbergt unterschiedlichste Nutzungen. Alle Einheiten gruppieren sich um das zentrale Atrium und können über zwei Treppenhäuser getrennt voneinander erschlossen werden. Auf der Eingangsebene sind Seminar- und Konferenzräume und ein Speiseraum mit Küche angeordnet. Der große, zweigeschossige Tagungsraum öffnet sich zum ruhigen Gartenbereich. An der Fassade gut ablesbar sind die geschuppten Fensteröffnungen nach Norden, die den Konferenzsaal gleichmäßig und blendfrei mit Tageslicht versorgen. Weitere Möglichkeiten für Fort- und Weiterbildungen bieten drei kleinere Seminarräume mit Bibliothek im zweigeschossigen Gebäudeteil. Im ersten und zweiten Obergeschoss befinden sich zur Straße orientiert 20 kompakte Hotelzimmer. Zum ruhigeren Innenhof ausgerichtet, haben die Architekten auf den beiden Etagen die Verbandsgeschäftsstelle und die Büroräume des Kompetenzzentrums angeordnet. Eine Dreizimmer-Hausmeisterwohnung im 2. OG komplettiert die Nutzungsmischung des Gebäudes. Das Attikageschoss, das die Technikzentrale aufnimmt, akzentuiert die Lage des Eingangs in das Branchenzentrum.

Viele Bauten der klassischen Moderne setzten Putz materialgerecht ein. Diesen Ansatz greifen a+r für das Branchenzentrum auf und thematisieren damit gleichzeitig das Leistungsspektrum der Stuckateure. Der kubische Baukörper wurde mit einer einheitlichen Kratzputz-Fassade überzogen. Dieser ca. 20 Millimeter dicke, einlagige Edelputz findet kaum mehr Verwendung, ist aber viel langlebiger und ökologischer als die meisten Putze, die heute verwendet werden. Den Sockelbereich betont ein anthrazitfarbener neun Millimeter starker Kellenwurfputz – bei dessen Verarbeitung mehrere Vorstandsmitglieder des Verbands mit Hand angelegt haben.

Gebaute Handwerkskunst
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Beim Betreten des Branchenzentrums fällt unweigerlich der Blick auf eine weitere handwerkliche Meisterleistung: Hell leuchtend hebt sich im Atrium eine skulpturale Wendeltreppe vor einer dunklen Wand ab. Die freitragende Stahlwangentreppe verbindet die Nutzungen im Erdgeschoss mit dem ersten Obergeschoss auf kurzem Weg. Die Wangen und Treppenläufe sind mit einem Kalkputz verkleidet, der zweilagig auf die Unterkonstruktion aus Stahl und Rabitzdraht aufgezogen, aufgefilzt, geglättet, mehrfach geschliffen und schließlich aufgestuckt wurde, um die Poren zu schließen. Nach einem Finalschliff wurde die Oberfläche noch gewachst und auf Hochglanz poliert. Ein in den Handlauf eingelegtes LED-Lichtband setzt die Treppe zusätzlich in Szene. „Die Umsetzung dieses Treppen-Schmuckstückes war nur machbar durch den Mut, die Motivation und die Ausführungskompetenz der Bauherren“, betont Florian Gruner. „Für uns als Architekten war es sehr inspirierend mitzuerleben, wie so ein einmaliges Bauteil in Zusammenarbeit mit den Handwerksmeistern entsteht.“

Am und im Gebäude wurden nur Putze verwendet, die ökologisch und frei von Giftstoffen sind. „Im Hinblick auf das Raumklima und die Luftqualität im Gebäude sorgen die eingesetzten Putze für eine höhere Güte, die nicht nur sichtbar, sondern mit jedem Atemzug fühlbar ist“, ergänzt Gruner.

Energieeffizienter Neubau
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Das Branchenzentrum wurde mit tragenden Außenwandscheiben und einer Skelettstruktur aus Stahlbeton ausgeführt. Zwei Treppenkerne mit Aufzugsschacht steifen das Gebäude, das in der Erdbebenzone 1 liegt, aus. Großes Augenmerk legten die Architekten und Bauherren auf das Energiekonzept des Neubaus. a+r entwickelten ein Haus mit einem sehr niedrigen Heizwärmebedarf auf Passivhaus-Niveau, einem Stromsparkonzept und der Kompensation des Strombedarfs durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage auf dem Flachdach. Der geringe Wärmebedarf wird über eine Sole-Wärmepumpe mit Erdwärmesonden sowie über thermische Solarkollektoren gedeckt.

Ausgezeichnet mit dem AIT-Award
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Die Qualität des Branchenzentrums für Ausbau und Fassade überzeugte jüngst die Jury des AIT-Awards 2020 „Best in Interior and Architecture“. Der Preis der Fachzeitschrift AIT prämiert seit 2012 herausragende Hochbauprojekte und Innenräume. a+r Architekten freuen sich über eine Auszeichnung in der Kategorie Büro und Verwaltung für das Zentrum in Rutesheim.

Daten + Fakten
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Projekt: Branchenzentrum für Ausbau und Fassade, Rutesheim, www.branchenzentrum-ausbau-fassade.de
Standort: Siemensstr. 6-8, 71277 Rutesheim
Bauherr: Berufförderungsgesellschaft des Stuckateurhandwerks GmbH
Architektur: a+r Architekten GmbH, Stuttgart und Tübingen, www.ackermann-raff.de
BGF: 2.378 m²
Wettbewerb: 1. Platz, 2012
Bauzeit: 2017-2019

Fachplaner:
Tragwerksplanung: Bornscheuer Drexler Eisele GmbH
Bauphysik: GN Bauphysik Finkenberger + Kollegen Ingenieurgesellschaft mbh
Heizung-, Lüftung-, und Sanitär: ebök Planung und Entwicklung GmbH
Elektroplanung: Raible + Partner GmbH &Co.KG, Planungsbüro für Elektro- & Kommunikationstechnik
Brandschutz: Halfkann + Kirchner Sachverständigenpartnerschaft
Landschaftarchitektur: Glück Landschaftsarchitektur

Hersteller (Auszug):
Fliesen: Villeroy & Boch Serie Unit Three
Nadelvlies: Findeisen, Finett Vision Color
Werkstein: Euval BWS 92.90 Legrey
Innenputze: Knauf RotKalkPutz
Farbe innen: Knauf Raumklima Farbe E.L.F
Fenster und Türbeschläge: FSB Serie 1023

Stuttgart, im Mai 2021
Beleg erbeten bei Veröffentlichung

BITTE BEACHTEN: Richten Sie Ihre Anfrage an a+r Architekten, Julia Raff, um die Nutzungsrechte der Fotos abzuklären: pr@ackermann-raff.de

Über a+r Architekten
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a+r Architekten stehen für eine solide, umweltverträgliche und zukunftsorientierte Architektur mit einer überzeugenden Expertise im Bereich des nachhaltigen Bauens – auch im Bestand. Das 1985 von Prof. Gerd Ackermann und Prof. Hellmut Raff gegründete Büro mit Standorten in Stuttgart und Tübingen zählt rund 100 Mitarbeiter und steht heute unter der Leitung von Oliver Braun, Florian Gruner, Alexander Lange und Walter Fritz. Vorwiegend bauen a+r Architekten für öffentliche Auftraggeber, Industrie und Gewerbe, für kommunale Wohnbauunternehmen sowie für soziale Einrichtungen. Das Büro konzentriert sich auf eine angemessene, ökologische, funktionale und daraus resultierend innovative Bauweise und wurde dafür mit renommierten Preisen ausgezeichnet.

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