Der zentrale Raum der Kirche ist polygonal und symmetrisch angelegt und entwickelt sich axial auf den Altar zu. Raumprägend ist die Dachkonstruktion aus Brettschichtholzträgern, die zur dunklen Altarwand mit geölter Zunderstahlverkleidung hin abfällt und so den Altar gekonnt in Szene setzt. Verstärkt wird diese Wirkung durch die Anordnung der dreiteiligen Reihenbestuhlung, die die Holzkonstruktion der Raumdecke exakt widerspiegelt: Die Sitzreihen bilden die Querstreben, die beiden Mittelgänge verlaufen synchron zu den Längsbalken. Der Altar mit seiner markanten Altarwand bildet das Zentrum und verbindet Decke und Boden, Himmel und Erde. Die symmetrische Anordnung des großen Raumes strahlt Ruhe aus und ermöglicht zugleich ein Zentrieren und Besinnen auf das Wesentliche.
In das eingeschnittene Kreuz der Altarwand sind Glasplatten gestapelt, die es von innen leuchten lassen und indirektes Licht in den Kirchenraum lenken. Ebenso schlicht, aber wirkungsvoll präsentiert sich der Altar als schlichter Kubus aus naturbraunem Stampflehm mit Einstreuungen aus dem Boden des Grundstücks. Der Aspekt der Nachhaltigkeit zeigt sich auch in der Pfeifenorgel, die aus dem Bestand der Neuapostolischen Kirche übernommen und vom Orgelbauer Gilbert Paul Scharfe an die räumlichen Gegebenheiten des Saales angepasst wurde. Integriert in eine Wandnische bildet sie gemeinsam mit dem Altar zu Linken und den drei übereinander angeordneten Fenstern zur Rechten eine harmonische Einheit.
Entstanden ist ein zeitgemäßer Sakralbau mit eigener Identität, der vor allem durch seine plastische Ausformung und die reduzierte Farb- und Materialwahl überzeugt: Warmes Holz an Decken, Wänden und Möbeln, Glas, Lehm, erdige und sandige Farbtöne korrespondieren mit den Böden aus geschliffenem Sichtestrich mit Flusskieszuschlag. Nach außen setzt sich die Reduktion in der homogenen hellen Klinkerfassade mit Holz- und Glasakzenten fort. Ohne Dachüberstand und ohne Schnörkel.