Im März 2020 veröffentlichte die Kommision neue Empfehlungen bezüglich der Hygiene in medizinischen Einrichtungen und betrachtet dabei den Spülrand von WCs sehr kritisch. Denn die Spülränder, vor allem deren Unterseiten, bieten laut Untersuchungen für MREs geradezu ideale Bedingungen und entwickeln sich zu einer Art Keim-Reservoir. Außerdem entstehen bei der Betätigung der Wasserspülung durch Turbulenzen Spritzer sowie Aerosole, die die direkte Umgebung kontaminieren können. Besonders kritisch sind dabei die Aerosole, die entweder Keime aus dem Spülbeckenrand, aus der menschlichen Defäkation im Raum verteilen.
Die KRINKO weist also darauf hin, dass die Gestaltung der WCs im Sinne der Prävention enorme Bedeutung hat und nimmt auch Betreiber in die Verantwortung, mit der entsprechenden sanitären Ausstattung nosokomiale Infektion zu verhindern. Diese müssen dafür Sorge tragen, dass über Toiletten keine nosokomialen Infektionen stattfinden. Indem die Betreiber den Empfehlungen der KRINKO folgen, kann das gewährleistet werden. Ein konkreter Lösungsvorschlag der Hygienekommission besteht darin, konventionelle WCs durch spülrandlose Modelle zu ersetzten. So habe der komplette Austausch in einem bestimmten MRE-Fall „zu einem raschen und nachhaltigen Absinken der Inzidenzdichte“ geführt. Versuche, die Problematik durch verschärfte klassische Hygienemaßnahmen in den Griff zu bekommen, scheiterten zuvor.